Gestalten für eine positivere Zukunft
Was ist nachhaltiges Grafikdesign? Ein weiterer Greenwashing-Trend? Der Begriff Nachhaltigkeit ist doch so überstrapaziert. Irgendwie aber auch Trend, denn „öko“ klingt so altbacken und verstaubt, oder?
Ja, ich weiß, irgendwie hört man Nachhaltigkeit überall, es wird langsam langweilig. Deshalb ist es mir besonders wichtig, immer wieder und bei möglichst vielen Gelegenheiten eine Lanze dafür zu brechen.
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff Nachhaltigkeit?
Verantwortung und Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft.
Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das betrifft ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Es geht also um einen verantwortungsbewussten Umgang mit den endlichen Ressourcen auf unserer Erde, damit heutige und künftige Generationen weltweit ein lebenswertes Leben – entsprechend ihrer Bedürfnisse – führen können.
Vereinfacht gesagt: Wir dürfen nicht heute auf Kosten von morgen leben! Wir sollen nicht mehr verbrauchen, als künftig wieder bereitgestellt werden kann. (Quelle. https://www.lpb-bw.de/dossier-nachhaltigkeit#c101127)
Für mich persönlich ist es ganz einfach die Liebe zur Umwelt und zur Natur und durch vorausschauendes und verantwortungsbewusstes Handeln einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.
Daraus ergeben sich dann ganz praktische Dinge in meinem Alltag, wie zum Beispiel:
- Die ausschließliche Verwendung von Ökostrom
- Bei jeder Anschaffung und Investition in Dinge zu überlegen, ob sie wirklich notwendig sind und gerade bei technischen Produkten auf Second Hand Produkte zurückzugreifen. So ist mein technisches Setup komplett Secondhand und steht auf einem Schreibtisch, der in seinem ersten Leben der Esstisch in meiner ersten Wohnung war.
- Kunden in der Region besuche ich mit dem Fahrrad
- Telefonate führe ich lieber als eine Videokonferenz (z. B. immer dann, wenn man sich persönlich schon gut kennt).
- Zimmerpflanzen werden selbst gezogen und mit Freunden und Familie getauscht
- Ungenutzte Dinge landen nicht im Müll, sondern werden an den Fairkauf gespendet oder weiterverkauft.
- Lebensmittel sind möglichst bio, vegetarisch, regional, unverpackt und vor allem saisonal
- Designs und Websites und auch Beziehungen zu Kund*innen sind langfristig ausgelegt.
Gerade im Bereich Webdesign kann man mit ein paar einfachen Änderungen eine ökologisch wertvollere Seite erstellen, die dann auch bei Google besser rankt. Wie das geht und warum das so ist, erfährst du in meinem nächsten Artikel. 😉
Als Designerin nehme ich ganz explizit Einfluss auf die Entwicklung des jeweiligen Designs/Druckprodukts durch meine Beratung. Des Weiteren auch durch die Empfehlung zur Wahl des Mediums, des Umfangs, des Materials, der Wahl der Druckerei, aber auch durch die Beratung bezüglich Webhosting, Einsatz von Plugins und weiteren Aspekten einer Website.
Wie oben beschrieben, ist meine Positionierung auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Sie schließt ein, welche Kund*innen, Partner*innen und Dienstleister*innen ich wähle und wie ich kommuniziere.
Ich schaue mit offenen Augen in die Welt und bin neugierig auf neue Ansätze. Und schwupps, erst gestern bin ich auf vegane Printprodukte gestoßen.
Wie jetzt, was ist denn an Flyern, Büchern oder Visitenkarten tierischen Ursprungs?
Verschiedene Inhaltsstoffe, zum Beispiel in Klebstoffen oder Veredelungslacken oder auch im Papier, können tierischen Ursprungs sein. In Deutschland gibt es bereits eine Handvoll Druckereien, die das V-Label für vegane Druckprodukte tragen.
Es garantiert, dass diese Produkte zu 100 Prozent frei von tierischen Bestandteilen sind.
Natürlich sind meine Gedanken und Arbeiten zu einem nachhaltigen Business noch lange nicht abgeschlossen, jeden Tag kommen neue Impulse und Inspirationen hinzu, wie ich mein Business noch nachhaltiger ausrichten und gestalten kann.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich und noch unbekannter Weise bei meinen Inspirationsquellen* bedanken, die mich alle sehr inspiriert haben und mir den letzten Ansporn gegeben haben, einen Blog zu schreiben:
- der genau das beschreibt, was ich für wichtig halte und
- in die Welt trägt, was für alle wichtig sein sollte.
Letzteres als ein Teil des ökologischen Handabdrucks. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Jeder kennt den Fußabdruck. Klar, er zeigt als Indikator an, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Beim CO₂ Fußabdruck ist es die Menge an CO₂ Emissionen, die ich als Person verursache.
Der ökologische Handabdruck
Der ökologische Handabdruck hingegen ist eine Ergänzung zum Fußabdruck und beschreibt den positiven Einfluss, den ich auf meine Umwelt habe, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Er zeigt, welchen positiven Einfluss ich auf die Umwelt habe.
Zum Beispiel, indem ich darüber spreche, indem ich meine Ideen sichtbar mache oder indem ich direkt und aktiv dazu anrege, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, die positiven Effekte durch gemeinsames Handeln zu multiplizieren und zu verstärken.
- Ein Praxisbeispiel aus dem Alltag:
In der Kita anregen und aufklären, nur Bio-Lebensmittel zu verwenden.
- Ein Praxisbeispiel aus meinem Business:
Einen Beitrag über den ökologischen Fuß- und Handabdruck schreiben und veröffentlichen 😉
- Oder auch so:
Ich kann Dir ein recyceltes Logo anbieten.
Wie ich das mache? Indem ich fertige, aber nicht verwendete Layouts aus anderen Projekten wieder verwende, vielleicht etwas überarbeitet. Das schont Ressourcen. Und Dein Budget 😉
Ganz nüchtern betrachtet:
Um zu beurteilen, ob ein Produkt, eine Dienstleistung, ein Unternehmen etc. nachhaltig ist, müssen sowohl der Handabdruck (positive und gestalterische Aspekte) als auch der Fußabdruck (negative ökologische Auswirkungen) berücksichtigt werden.
Vielleicht hast Du ja bei der nächsten Kaufentscheidung Lust, beides kurz unter die Lupe zu nehmen?
Puh, jetzt habe ich Dir einen großen Einblick in meine Gedanken zur Ökologie gegeben.
Und was ist mit dem sozialen Faktor?
Ich lege auch hier großen Wert darauf. Ich glaube fest daran:
Wenn jeder Mensch wahrgenommen wird, wenn Ruhe, Zufriedenheit und Freude Teil des Alltags sind, dann gestaltet sich die Welt friedlicher und herzlicher. Ja, es klingt vielleicht idealistisch. Es ist wie ein Bild von einem strahlenden Regenbogen am Horizont, aber es ist eine Vision. Eine Zukunft, die nur durch Achtsamkeit und nicht durch das Streben nach „mehr, höher, schneller“ entstehen kann – denn das geht oft auf Kosten anderer.
Denn der fantastische Kuchen, der uns allen gehört, wird nicht größer oder mehr. Wir können ihn nur gerechter aufteilen.
Für mich beginnt das im Kleinen – in der direkten, echten Kommunikation von Mensch zu Mensch. Es geht darum, einander wirklich zuzuhören, einander ernst zu nehmen und auf Augenhöhe zu begegnen. Sei es online, offline, bei einem Kaffee oder Tee, über Messenger, in meinen E-Mails oder Blogbeiträgen.
Fazit
Let’s wrap it up: Nachhaltigkeit ist für mich mehr als nur ein Trend. Durch kleine Handlungen im Alltag und in meinem Beruf als Designerin versuche ich meinen ökologischen Handabdruck zu verbessern. Ich glaube daran, dass ehrliche Kommunikation und achtsames Miteinander eine friedlichere Welt schaffen können.
Mein Einsatz für Nachhaltigkeit hört hier nicht auf – Gehst Du diesen Weg gemeinsam mit mir?
Danke fürs Lesen und stay tuned!
Ach so, und solltest Du Anregungen, Fragen oder Impulse haben, die Du gern mit mir teilen willst, dann schreib mir doch unter hello@christinstelten.de.
*https://www.pia-weissenfeld.de/, https://lessislovable.de/ und https://www.bureau-soso.de/